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Dokumentart: Doctoral Thesis
Titel: Kulturkritik in der deutschen Jugendbewegung ‚Wandervogel‘ 1896–1914
Sonstiger Titel: Cultural criticism in the German youth movement “Wandervogel” 1896-1914
AutorInn(en): Schreiber, Kirstin 
Institut: Fakultät I Philosophische Fakultät 
DDC-Sachgruppe: 830 Deutsche Literatur
GHBS-Notation: CHL
Erscheinungsjahr: 2014
Publikationsjahr: 2015
Zusammenfassung: 
Untersuchungsgegenstand der Arbeit sind kulturkritische Denkstrukturen in der Jugendbewegung ’Wandervogel’, dem einflussreichsten deutschen Jugendbund vor dem Ersten Weltkrieg. Obwohl als Wanderverein gegründet, stand der Wandervogel in Beziehung zu den zu Beginn des 20. Jahrhunderts zahlreich kursierenden kultur- und gesellschaftskritischen Entwürfen und widmete sich schon bald intensiv dem Themenkomplex der Kulturerneuerung.
Nach einer begriffs- und bedeutungsgeschichtlichen Klärung der Bezeichnung ’Kulturkritik’ beziehungsweise des Adjektivs ’kulturkritisch’ geht es um den historischen und gesellschaftlichen Kontext, in dem die Wandervogelbewegung entstand und sich entwickelte. Es werden insbesondere die vorherrschende Mentalität während der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert sowie die Kulturemphase und die letztlich hieraus resultierende Kulturkritik des Bürgertums berücksichtigt. Zu den für diese Arbeit relevanten Tendenzen der Jahrhundertwende gehören außerdem die Aufwertung des Jugend- und Kindesalters und die damit einhergehenden Bestrebungen, Einfluss auf die Jugend zu gewinnen.
Anschließend widmet sich die Arbeit ausführlich der Entstehungs- und ersten Entwicklungs-geschichte des Wandervogels, seinen Aktivitäten und seinen Idealen.
Wesentliche Bestandteile des kulturellen Lebens im Wandervogel waren die rezipierte Literatur, ein komplexes Zeitschriftenwesen und eine intensive Auseinandersetzung mit Musik als kultureller Ausdrucksform. Außerdem spielten Feste und Tagungen eine wichtige Rolle im Vereinsleben. Diese vier Bereiche – Literatur, Zeitschriften, Musik und Veranstaltungen – bilden die Untersuchungsschwerpunkte der vorliegenden Arbeit. Neben rezipierten und produzierten Werken und Elementen des kulturellen Lebens werden auch die jeweils zugehörigen Diskurse innerhalb der Bewegung und die nach außen gerichtete Kommunikation miteinbezogen. Der letzte Teil dieser Untersuchung, der sich den Veranstaltungen der Bewegung widmet, berücksichtigt auch den Ersten Freideutschen Jugendtag 1913 und behandelt verstärkt die Selbstdarstellung sowie die – versuchte – Beeinflussung der Bewegung durch Außenstehende.
Obgleich der Wandervogel auch nach dem Ersten Weltkrieg noch bestand, begrenzt sich die Untersuchung zeitlich auf die Jahre zwischen 1896 und 1914, also die Entstehungszeit und erste Bestehensphase der Bewegung, da sich Struktur und inhaltliche Ausrichtung des Wandervogels ab Kriegsbeginn stark veränderten.

The topic of this dissertation is cultural-critical thought structures of the “Wandervogel”, the most influential German youth movement before World War I.
Although founded as an association for hiking tours, the Movement relates to the numerous circulating cultural-critical and socio-critical designs and soon devoted itself intensively to the topic of a cultural renewal.
As the starting point of the study, a clarification of the term ’cultural-critical’ is attempted, followed by a description of the historical and social context in which the “Wandervogel” arised and developed. In particular the predominant mentality, the cultural emphasis and the resulting cultural criticism of the educated middle class during the late 19th and early 20th century are taken into account. Moreover, the revaluation of the youth age and infancy, as well as the aspiration to exert influence on the youth belong to the trends of the turn of the century, and therefore are relevant for this work.
Later the work devotes itself in detail to the origin and the first phase of development of the “Wandervogel” , as well as its activities and ideals.
Essential components of the Movement ’s cultural life were read Literatur, a large number of journal publications and intensive discussion of music as a cultural form of expression. More-over, parties and conferences played an important role in the association life. These four areas – literature, magazines, music and events – form this investigation’s main focuses. The ac-companying discourses within the movement and the outwardly directed communication are also incorporated. The last part of this investigation which devotes itself to the events of the movement, considers the so-called “Ersten Freideutschen Jugendtag” 1913 and particularly treats the selfrepresentation and (attempted) influence on the movement by external actors.
Although the “Wandervogel” movement existed beyond World War I, this study is limited to the period until 1914, its founding and early days, because the structure and orientation of the Wandervogel changed greatly with the outbreak of war.
URN: urn:nbn:de:hbz:467-8714
URI: https://dspace.ub.uni-siegen.de/handle/ubsi/871
Lizenz: https://dspace.ub.uni-siegen.de/static/license.txt
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